Computerkunst
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Meine Kuh heißt "Kunstcomputer"

Was die Stromerzeugung für die industrielle Revolution bedeutete, das bedeuten Computer für die Ausweitung der Kunst (Die "Dampfmaschinen" solcher Kunst waren, um dieses Bild auszuweiten, Fotografie und Film).

Aber der Kommerz folgte den Neuen Techniken schneller als der Bau von Kanonen dem Schwarzpulver. Und der klassische Wunsch kunstkaufender Kunden - gebt uns Unikate! Zeigt uns ihrer Manie monologisch verschriebene Künstler! - greift bei computernutzenden Künstlern ins Leere. Es gibt zumeist nur Drucke, oder gar nur Lichtbilder auf Bildschirm und Leinwand. Ein auf Datenträgern archiviertes Werk ist eigentlich kein von einem Einzelnen besitzbares und von der Technik her kein einmaliges Kunstwerk mehr.

Wem kann das egal sein? Dem Künstler, der dem Kommerz gelassen ins Auge sieht: Ignorant, feindlich, integrierend oder parodierend - je nachdem, wie ein Degenfechter. 

Und dem, der nicht versucht, mit alten Mythen, was Kunst sei, gegenüber klassisch schachernden Kunstkunden den stressigen Weg der Verkaufsanbiederung zu gehen.

Solche künstlerische Freiheit - faszinierenderweise NICHT dem derzeitigen Kunstgetue zu folgen - ist aber über zornige Durstrecken hinweg nur dem möglich, der sein Geld in einer Parallelwelt verdient. Außerhalb der Kunst, "bieder". Ein Computerkünstler verdient z.B. seine Kohle im cleveren Fall, ohne Spaß und Thema zu verlieren, als Computerdienstleister. Das ist mir so ungefähr gelungen. 

So manches möchte ich "der Welt" vor Augen führen, das sie im Bereich der Computerkunst schnell, zu schnell aufhob und wieder fallenließ. Rings um deprimierend hohle "Gegenwartskunst" in Museen und Galerien gibt es seit ungefähr 1990 vergleichsweise riesige Felder, die mit der Kaufbarkeit von Volkscomputern überhaupt erstmals von Künstlern betreten werden können. Diese Felder wurden schnell niedergetrampelt, jaja. Ich habe aber den Eindruck, dass sich dort Weidewirtschaft betreiben lässt: Meine Kuh frisst frisches digitales Gras und heißt "Kunstcomputer".

"Eight miles high" - Computergemälde nach Fotovorlage von Chris Mennel