Nachdem die Führung (Film "Kunstcomputer 2") vorbei war, lief die Kamera noch zehn Minuten
weiter. Gezeigt wird hier ein Szenario, das mir als ausstellender Künstler gefällt. Denn die
Abspaltung des Produktionsprozesses von der Präsentationsphase macht mich nicht ganz froh.
Also der Film, der schlicht gezeigt wird, das Foto, das schlicht da hängt, und Film und Foto
ist es egal, ob ich da bin, und ändern lässt sich an ihnen nichts mehr direkt - das
finde ich
weniger erfüllend als beispielsweise Live-Musik.
Eigentlich versuchte ich im Sommeratelier der Shedhalle Tübingen, wo diese Aufzeichnung am
Schlusstag stattfand, auch die Kunstcomputer in selbstständige Produkte zu verwandeln, wie es
herumhängede Bilder sind. Das misslang jedoch vorläufig. Stattdessen entdeckte ich die Qualität der Kunstcomputer als
Live-Workstation des Künstlers,
die aber gleichzeitig mit, sagen wir, achzig Prozent ihres Angebotes dem Publikum bereits
etwas bieten. Während um mich herum funktionierende Kunstcomputer genutzt werden, bastele ich, schaue der
Nutzung zu... das kann eine lange Party werden für mich.
Mehr als andere Medienkunstprodukte werde ich in Gemeinschaftskontexten den "Kunstcomputer"
anbieten, und vielleicht schließt er meine Medienkunstphase auf die Weise ab, dass er als
"interaktives Künstlerbaby" darüber hinausschießt.
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