"Computergrafik" gab es schon, bevor es Computer gab,
indem sich Künstler der Moderne mit algorithmisch auf die Fläche gesetzten
Elementen befassten. Wenn z.B. Piet Mondrian auf Farbe verzichtete,
erstellt er mit Ölfarbe und Leinwand bereits Identisches wie die Pioniere
der Automatenmalerei ab 1960, die ihre Bilder schon 1965 als
"Computergrafik" bezeichneten.
Wesentlich war diesen Pionieren, dass sie ein Programm
erstellten, dass der Malvorgang dann aber von einem Steuergerät mit einer
mechanischen Umsetzung ausgeführt wurde.
Angesichts von 100 Jahren Vorgeschichte solcher
Computergrafik möchte ich an meinem Kunstcomputer wenig Weiteres
erstellen. Also es wird da nur durch Initiative anderer einen "Plotter"
geben, der dann tatsächlich Bilder mechanisch anfertigt. Mein Schwerpunkt
wird sein, bereits vorhandene historische oder dem historischen
nachgebaute Computergrafiken im Computer aufzuarbeiten. |

Piet Mondrian: "Complines", Gemälde von 1917 |
Es gibt nämlich
engagierte Handwerker und Forscher in der Kunstgeschichte, die anhand
vergleichbarer Programme und Geräte heutzutage Identisches wie die
Künstler ab 1915 bzw. 1960 anfertigen. ich hatte mich da schon mal in Piet
Mondrians bekanntesten Bildertyp hineinbegeben anhand eines Programmes,
das "Mondrian-Bilder" erstellt.
Aus dem Internet hole
ich mir Vorlagen aus der Zeit der Computergrafik der sechziger Jahre bzw.
aus heutigen Nachfolgearbeiten und gebe im Kunstcomputer weitergehende
ästhetische Befehle.
Eine kleine Galerie mit
sieben Bildbeispielen steht unten. Jedes Bild hat eine Computergrafik als
Vorlage, die im Internet angeboten wurde. In jedem Bild überwiegt dann
aber meine künstlerische Intervention. Die Bilder sind nicht mehr seriell
und fern vom Mechanischen. Menschliche Nachbearbeitung verleiht der Serie
Botschaft, gibt dem Haufen Ziel. |