„Spielt woanders, Kinder“ ist wichtig
zum Erhalt der Kunstcomputer-Hardware. Interfaces und Software, die kleine und
große Kinder dazu bringt, darufloszudaddeln, kamen kurz ins Angebot und wurden
herausgenommen: „Malomat“ mit Grafiktablett, „Detai“ mit Lupe und Mikroskop,
„Playboy“ mit Joystick, „Carputer“ mit Lenkrad und „E.F.O.“ mit
USB-Modellflugzeug-Interface. Der Künstler und seine Freunde spielen damit auf
der Bühne.
Der typische Kunstcomputer knallt nicht, er
belohnt karg - und er bleibt intakt für einen Ausstellungstag. Wir sind hier
nicht in der Schule und nicht im - als Kinderspielplatz nämlich funktionierenden
- Zentrum für Medienkunst Karlsruhe. Dort ballen sich Kinder um attraktive
Interfaces wie an der Wasserrutschbahn. Im Kunstcomputer kochen wir ein
Mehrgangmenü mit Wein. Eis am Stiel mit Limonade darf woanders sein.
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Kinderfeindlich? Ich doch nicht. Aber
eindeutiger Erwachsener: Das ist uns vorbehalten, Kiddies, ab 18. Verklebte
USB-Lupen und zerkratzte Grafiktabletts müssen Privatschäden bleiben. Öffentlich
kann ein Low-Budget-Künstler solche High-Tech nicht verbraten. Sag Papa, er soll
dir „Malomat“, „Detai“ und „Playboy“ bauen. „Carputer“ und „E.F.O.“ klappen auf
deiner Spielekonsole, also Playstation und so weiter.
Erwachsene machen mehr kaputt als
Kinder? Mag manchmal stimmen. Technisch zerbrechliche Varianten vom „Kunstcomputer“ bleiben der Bühnenshow überlassen
und werden derzeit nicht an jedermann übergeben. Also auch so herum wieder
bleibt das Motto: „Spielt woanders, Kinder“
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