Kinder
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Daddelt woanders!

„Spielt woanders, Kinder“ ist wichtig zum Erhalt der Kunstcomputer-Hardware. Interfaces und Software, die kleine und große Kinder dazu bringt, darufloszudaddeln, kamen kurz ins Angebot und wurden herausgenommen: „Malomat“ mit Grafiktablett, „Detai“ mit Lupe und Mikroskop, „Playboy“ mit Joystick, „Carputer“ mit Lenkrad und „E.F.O.“ mit USB-Modellflugzeug-Interface. Der Künstler und seine Freunde spielen damit auf der Bühne.

Der typische Kunstcomputer knallt nicht, er belohnt karg - und er bleibt intakt für einen Ausstellungstag. Wir sind hier nicht in der Schule und nicht im - als Kinderspielplatz nämlich funktionierenden - Zentrum für Medienkunst Karlsruhe. Dort ballen sich Kinder um attraktive Interfaces wie an der Wasserrutschbahn. Im Kunstcomputer kochen wir ein Mehrgangmenü mit Wein. Eis am Stiel mit Limonade darf woanders sein. 

Kinderfeindlich? Ich doch nicht. Aber eindeutiger Erwachsener: Das ist uns vorbehalten, Kiddies, ab 18. Verklebte USB-Lupen und zerkratzte Grafiktabletts müssen Privatschäden bleiben. Öffentlich kann ein Low-Budget-Künstler solche High-Tech nicht verbraten. Sag Papa, er soll dir „Malomat“, „Detai“ und „Playboy“ bauen. „Carputer“ und „E.F.O.“ klappen auf deiner Spielekonsole, also Playstation und so weiter.  

Erwachsene machen mehr kaputt als Kinder? Mag manchmal stimmen. Technisch zerbrechliche Varianten vom „Kunstcomputer“ bleiben der Bühnenshow überlassen und werden derzeit nicht an jedermann übergeben. Also auch so herum wieder bleibt das Motto: „Spielt woanders, Kinder“

Detail aus der kitsch-as-can-Installation von Susanne Vangerow in der Shedhalle Tübingen 2011