Schrott
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Wegwerfcomputer

ave populus, morituri te salutant

Das ist lateinsch. Es war der Gruß der todgeweihten Gladiatoren im Kolosseum.

Liebe Leute, wir sind demnächst Schrott und grüßen euch

So ungefähr singen die Kunstcomputer in der neuen Weltsprache "Englisch". Wir reden auf diesen Seiten aber noch in der todgeweihten Sprache "Deutsch".

Das Nutzen hinreichend alter Geräte ermöglicht die Präsentation des Kunstcomputers ohne Überwachung.

Röhrenmonitore im Jahr 2011: Kassengift. Werden in Deutschland verschenkt.

Computerkisten von 1999: Jetzt zu haben für einen Apfel und ein Ei.
 

Das Projekt „Kunstcomputer“ in der Ausstattung und Ballung, wie ich es bis 2011 erarbeitet, erplaudert, erbastelt, erspielt habe, spekulierte darauf, und es stimmte, dass ab diesem Jahr massenhaft funktionstüchtige Computer aus Gewerben, Schulen und Privathaushalten in Deutschland ausgemustert wurden: Sie hatten kein USB 2.0, sie konnten keine schnelle Grafik - sie waren, vierzehn bis vier Jahre zuvor gebaut, für den aktuellen Gebrauch zu alt.

In ungefähr diesen zehn Jahren - 1997 bis 2007 - hatte aber Deutschland sich massenhaft ausgestattet mit Computern. Nun standen sie herum, und die Soft- und Hardwarelieferanten hatten es geschafft, „Neues“ auf „Altem“ nicht nutzbar zu machen. Zum Teil künstliches Altern stresste die Finanzen der Nutzer.

Nur eine kleine Gruppe... ah, wie dieser Satz auf der Zunge zergeht, nicht wahr, Asterix und Obelix... eine kleine Gruppe widersetzt sich dem Marktstress. Genau nur Luxus-Grafik und schnelle Datenübertragung haken nämlich bei den alten Geräten. Dass neue Software nicht läuft, ist hausgemacht. Dass neue Software besser sei, stimmt zu einem Drittel. Zu einem Drittel ist ältere Software besser und ihr habt es vergessen. Zu einem Drittel sind alte und neue Software schlecht und man muss mit Zusatzprogrammen den Computer gut machen.

Bei Bedarf kann ich nun Klassensätze an Alt-Ware abholen. Nur habe ich ein Lagerproblem. "Verschenke Röhrenmonitore" war deshalb in der Shedhalle Tübingen 2011 zu lesen, wo ich mit sechs Geräte-Kombinationen anrückte - und die PCs wieder mitnahm, fünf Röhrenmonitore hingegen wegen privatem Platzmangel zurücklassen musste.