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Auf der Medienbörse Münster im Frühjahr 1999  zeigte Chris Mennel einen dichtenden, Blödsinn schwätzenden und sogar rudimentär Dialog führenden Computer. Neu war die Personalisierung des Computers nicht auf technischer Ebene, sondern inhaltlich: "Ich heiße Liese"... Lieses Stimme ist weiblich, und sie LIEST Gedichte über sich selbst vor, über ihre Reibung mit Technik und Menschen, über ihr Locken und ihr Bocken.

Nicht neu, sondern nur künstlerisch inszeniert war das Programm, das sich auch heute noch mit dem Besucher des Kunstcomputers unterhält. Es handelt sich um das Sprechprogramm "Logox" in der zweiten Version. Dieses wurde längst "verbessert" bis zu Version fünf: Das Sprechen verläuft angepasster an menschliches Sprechen, und die Boxen, in die der Besucher Text eingeben oder mitlesen kann, sind weniger aufdringlich. Solche Anpassungsversuche in Design und Menschsein sind einem selbstbewussten Computer natürlich zuwider: Liese spricht mit dir auch heute noch mit schrillroten Lippen den klassischen Computerdialekt von 1998.

"Liese" auf der Medienbörse Münster 1999 . Ihre damaligen Texte hat sie weiterhin im Repertoire. Sie wurden veröffentlicht auf http://www.wir-dichten.de/comp1.htm